Selbst-Optimierung

Geschrieben von:Marcus Schmidt auf . Veröffentlicht in 2. Selbstmanagement

Oder: Wider den Wahn der Selbst-Optimierung?Selbst-Optimierung

Nahezu täglich lesen wir darüber, was wir alles erreichen können: Reicher, schöner, attraktiver, effizienter, schneller usw. usw. – wenn nur eines stimmt: unsere Selbst-Optimierung.

Auch in meinen Artikeln lesen Sie immer wieder, wie Sie sich persönlich weiterentwickeln und Ihre Ziele besser erreichen können. Insofern bin ich schon davon überzeugt, dass jeder von uns das aus seinem Leben machen kann, was er möchte und was seinen persönlichen Fähigkeiten entspricht.

Deshalb möchte ich Ihnen auch nicht meinen Eindruck von einem Artikel von Jens Asendorpf von der Humboldt Universität in Berlin vorenthalten.

Asendorpf weist richtigerweise darauf hin, dass dieser Wahn der Selbst-Optimierung dazu führen kann, dass Menschen sich überfordern und ihre tatsächlichen Bedürfnisse ignorieren. Die Vielfalt unserer Medienwelt gibt häufig den Eindruck, dass jeder alles erreichen kann. Dabei wird übersehen, dass jeder von uns anders ist und vielleicht im tiefsten Inneren gar nicht wirklich finanziellen Reichtum oder andere „Erfolgsinsignien“ anstrebt.

Tatsächlich können Vergleiche unserer eigenen Situation mit anderen Menschen sogar zu tiefer Unzufriedenheit und Frustration führen – nicht gerade die Zutaten für eine erfolgreiche Zukunft und das Erreichen unserer Ziele und damit sind wir dann mitten im Wahn der Selbst-Optimierung!
Dies geschieht, wenn wir z.B. im Vergleich mit ehemaligen Klassenkameraden feststellen, dass diese das größere Haus, das größere Auto, den besseren Job haben … Ausschlaggebend ist allerdings, wie wir mit dieser Feststellung umgehen!
Leider führt es häufig dazu, dass man sich fragt, „Warum ist mir das nicht gelungen?“, „Was habe ich falsch gemacht?“, „Wieso habe ich das nicht geschafft?“ – die klassischen Selbstgespräche zur garantierten Frustration!

Besser wäre es, anders mit diesem Vergleich umzugehen, z.B. „Was kann ich von ihm/ihr lernen, um auch so erfolgreich zu werden?“, „Was hat er/sie gemacht, um das zu erreichen?“ oder Ähnliches sind garantiert hilfreichere Fragestellungen für jeden von uns.

Um auf den Wahn der Selbst-Optimierung zurückzukommen:

Konzentrieren Sie sich auf Ihre wahren Wünsche und Bedürfnisse, nicht darauf, was Ihnen die Zeitungen und andere Medien als anstrebsam vorgauckeln! Denn nur wenn Sie Ihren eigenen Wünschen und Zielen folgen, werden Sie damit auch erfolgreich und zufrieden sein.

Und in gleicher Art und Weise gilt: Wenn Sie sich weiterentwickeln wollen, konzentrieren Sie sich auf Ihre persönlichen Stärken. Etwas auszubauen, worin Sie von Natur aus gut sind, wird Ihnen wesentlich leichter gelingen und darin werden Sie wesentlich erfolgreicher sein, als zu versuchen, Ihre Schwächen zu beheben.

Dazu seien Sie achtsam, wie Sie vorgehen. Bei vielen Techniken und Methoden kommt es nicht nur auf die angedachte Einsatzmöglichkeit an, sondern auch darauf, wie Sie persönlich damit umgehen. Manchmal ist etwas, was einem als persönliche Schwäche erscheint, aus einer anderen Perspektive auch eine Stärke oder anders herum.

Am besten werden Sie dies einzuschätzen wissen, wenn Sie Klarheit über Ihre Zielsetzung haben. Nichts bringt uns konsequenter und effizienter voran als eine klare Zielsetzung.

Denn dann werden wir genau wissen, wie wir erfolgreich unser Ziel erreichen und uns nicht durch ein Überangebot von Möglichkeiten verunsichern lassen – denn wahre Selbst-Optimierung bedeutet im Kern vor allem auch bei sich selbst zu sein!

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