Selbstführung zur Mitarbeiterführung

Geschrieben von:Marcus Schmidt auf . Veröffentlicht in 2. Selbstmanagement

Selbstführung zur Mitarbeiterführung – wie Sie durch eine verbesserte Selbstführung Ihre Mitarbeiterführung verbessern

Vor einigen Tagen habe ich einen sehr interessanten Artikel in der Wirtschaftswoche zum Thema Führung gelesen. Dabei ging es um die Frage, was in der heutigen Zeit der richtige, adäquate Führungsstil sei. Man sollte denken, dass es klar ist, dass die Thesen des Franzosen Henri Fayol zu Beginn des letzten Jahrhunderts heute nicht mehr aktuell sind. Aber weit gefehlt.

Denn auch heute noch werden viele Unternehmen, völlig egal ob klein oder groß, sehr autoritär geführt. Hier ist nicht zuletzt Volkswagen mit der daraus resultierenden Abgasproblematik als aktuelles Beispiel zu nennen. Es reicht heute nicht mehr aus, Vorgaben zu machen, den Mitarbeitern strikte Befolgung anzuweisen und „zu glauben, alles besser zu wissen“.

Dafür ist die Welt zu komplex geworden. Dank der modernen Wissensgesellschaft mit Internet und weltweiter Kommunikation tritt Informationsmanagement als Führungsaufgabe deutlich in den Hintergrund – Mitarbeiter haben unvergleichliche Möglichkeiten sich fast alle Informationen selbst zugänglich zu machen.
Dass ein Team aus 2, 3, 4, 5 oder mehr Mitarbeitern entsprechend potenziert mehr wissen muss als EIN Chef, ist nichts anderes als die logische Konsequenz, welche sich heraus ergibt.

Hinzu kommt, dass sich das Arbeitstempo dank Smartphones, Tablets und einer globalen Arbeitswelt exponentiell erhöht hat. Auch hier ist es heute einem Einzelnen (Chef) kaum noch möglich alles im Blick zu haben und zu behalten.

Die offensichtliche Frage: Was also dann?

Laut einer Studie von Korn Ferry, einer internationalen Personalberatung, ist die wichtigste Kompetenz von Führungskräften Veränderungen auszugestalten und einzuführen. Wenn man die Geschwindigkeit der heutigen Umweltveränderungen nimmt, – seien es technologische, z.B. Smartphones, oder politische, z.B. Flüchtlingskrise – ist dies sicherlich wenig überraschend.

Aber was hat das mit Selbstführung zu tun, fragen Sie sich?

Lassen Sie uns erst noch einmal schauen, was das Problem mit der Gestaltung von Veränderungen als Unternehmensinhaber oder auch als Selbstständiger ist. Nicht nur hinsichtlich der eigenen Mitarbeiter, sondern auch in anderen Geschäftsbeziehungen.

Eines der zentralen Probleme in Bezug auf Mitarbeiter oder auch Kunden ergibt sich aus dem Wertewandel der letzten Jahre. Während es für die „Generation der Babyboomer“ vollkommen normal ist, dass der Chef Vorgaben macht, die befolgt werden, wird von der „Generation Y“ sehr viel mehr hinterfragt. Außerdem besteht eine deutlich höhere Bereitschaft, wenn keine zufriedenstellenden Antworten geliefert werden und die Arbeitsatmosphäre Freiräume einengt oder gar nicht zulässt, sich anderweitig zu orientieren; ein sicherer Weg, Ihre besten Leute zu verlieren, wie es auch Anton Schlecker gegangen ist, dessen sehr erfolgreiche Drogeriekette einfach keine guten Leute in den nächsten Führungsebenen hatte und heute pleite ist.

Um gute Leute zu halten und zu fördern brauchen Sie deshalb keinen autoritären Führungsstil, sondern müssen Ihre Mitarbeiter inspirieren, Ihnen Gestaltungsräume bieten, Ihnen Gelegenheit geben, Ihr Unternehmen und damit Sie selbst weiter voranzubringen.

Hierzu gefällt mir besonders ein Zitat vom Siemenschef Kaeser: „Gute Leute auf jeder Ebene wollen eine Antwort auf die Frage, was der Sinn, der Grund hinter dem ist, was sie jeden Tag machen. Man muss ein Klima schaffen, das jeden Tag neu dazu motiviert, sich voll und ganz einzubringen.“

Entscheidend finde ich auch den Hinweis „auf jeder Ebene“, denn es geht nicht nur um die kompetenten oder studierten Mitarbeiter, nein, es geht um alle Mitarbeiter. Wenn es Ihnen gelingt, Ihren Mitarbeitern den Sinn Ihrer Unternehmenstätigkeit zu vermitteln, Ihnen Ziele und Entwicklungen aufzuzeigen, dann werden Sie Mitarbeiter haben, die sich zu 100% für Sie einsetzen und nicht, – wie es Jahr für Jahr in der Gallup Studie aufgezeigt wird, dass in Deutschland 2/3 der Mitarbeiter innerlich bereits gekündigt haben.

Wie aber kann es Ihnen gelingen, Ihren Mitarbeitern für die Ziele Ihrer Tätigkeit zu gewinnen, Kunden zu überzeugen, wenn Sie selbst nicht vollkommen überzeugt sind, von dem, was Sie tun und dies nicht in gleicher Art und Weise kommunizieren können – eines der wichtigsten Ziele einer hervorragenden Selbstführung: Seine Ziele genau zu kennen, klar vor Augen zu haben und konsequent umzusetzen im Innen wie im Außen !

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