Tipps für mehr Gelassenheit

Geschrieben von:Liesa Nagel auf . Veröffentlicht in 2. Selbstmanagement

Wie Sie mit Hilfe von ein paar Tipps und Tricks lernen, gelassener zu werden.

Das Erste, was Sie tun können, um gelassener zu werden, haben Sie bereits durch das Lesen des vorangegangenen Artikels Gelassener werden getan und tun es jetzt gerade, indem Sie diese Zeilen lesen: Sie haben sich die Abläufe und die Sache an sich bewusster gemacht. Ab jetzt können Sie selbst entscheiden. Die Kunst hierbei ist allerdings, in der akuten Situation dieses Wissen auch abzurufen.

Das ist tatsächlich gar nicht so leicht, denn, wie wir wissen, sind wir Menschen Gewohnheitstiere und es fällt uns recht schwer, alte Gewohnheiten abzulegen und neue anzunehmen. Erwarten Sie daher bitte auch nicht zu viel von sich selbst – das wäre ja auch keine Gelassenheit 😉
Aber Sie können und sollten etwaige Schritte zu mehr Gelassenheit täglich trainieren, denn Gelassenheit ist lernbar und mit ein wenig Geduld leicht in Ihren Alltag zu integrieren.
Wie auch Sie gelassener werden können, möchte ich Ihnen in ein paar hilfreichen Tipps nun vorstellen:

1. Prüfen Sie Ihre Wahrnehmung

Zuerst einmal sollten Sie Ihre Wahrnehmung prüfen: Was ist genau passiert? Ist es wirklich so schlimm, wie es sich im ersten Moment anfühlt? Vor allem aber: Was sind die tatsächlichen, realistischen Folgen und was nur eingebildete? "Wenn ich meinen Job verliere, bekomme ich nie wieder einen!", ist eine verbreitete Existenzangst. In der Regel stimmt das aber so gar nicht.

2. Treffen Sie eine Entscheidung

Es ist Ihre Entscheidung: Machen Sie sich klar, Sie alleine haben die Wahl, ob Sie gelassen bleiben wollen oder aus der Haut fahren. Und es ist tatsächlich eine bewusste Entscheidung! Treffen Sie sie also auch bewusst!

3. Wählen Sie Ihre Sprache

Hinterfragen Sie Ihre Wortwahl. Das mag erst einmal sehr banal klingen, aber so werden unbewusst aus Mücken schnell Elefanten. Sprechen Sie gerne von "Mega-Problemen", "katastrophalen Zahlen", "furchtbaren Desastern", "brutalen Prognosen", "irrsinnigen Entwicklungen", dem "totalen GAU"? Nicht? Gut so! Denn Katastrophen-Sprecher sind meist auch Katastrophen-Denker. Eine derart übersteigerte XXL-Sprache erzeugt erst recht das Gefühl von Ohnmacht. Wählen Sie daher auch Ihre Sprache bewusst, so erzeugen Sie keine übermäßigen Probleme, wo keine sind.

4.Lernen Sie Nein zu sagen

Das gilt insbesondere bei drohender Überforderung. Wenn Sie merken, dass Sie eineAufgabe nicht auch noch schultern können, dann delegieren Sie sie, wenn Sie können oder lehnen Sie mit einer guten Begründung ab. Wie Sie lernen können, Nein zu sagen, lesen Sie in diesem Artikel Richtig Nein sagen.

5. Setzen Sie Prioritäten

Entscheiden Sie, was wirklich wichtig und dringend ist und was noch Zeit hat oder delegiert werden kann. Ordnung schafft Überblick, der wiederum gibt Sicherheit – und die entspannt. Wie Sie Ihre Prioritäten finden und richtig einordnen lernen, lesen Sie hier! (LINK)

Sie sehen, es ist gar nicht so schwer ein wenig gelassener zu werden. Gelassenheit in Ihren Alltag zu integrieren erfordert aber, wie bereits gesagt, etwas Geduld. Wenn Sie aber akut ein wenig mehr Gelassenheit brauchen, habe ich hier auch noch ein paar SOS-Sofortmaßnahmen für Sie:

1. Durchatmen

Wenn das Blut kocht, sollten Sie erst einmal tief durchatmen und bis zehn zählen. In einigen Fällen auch bis 50. Setzen oder stellen Sie sich dazu aufrecht hin, die Schultern gerade. Nun versuchen Sie nur durch die Nase in den Bauch zu atmen – ohne dass sich der Brustkorb hebt. Atmen Sie nach der 4-6-8-Methode: Langsam und tief einatmen, bis vier zählen, die Luft anhalten, bis sechs zählen, langsam durch den Mund ausatmen und bis acht zählen. Das Ganze wiederholen Sie mindestens fünf Mal. Mit der Übung können Sie Ärger genauso wegatmen wie Stress. Der Auslöser ist damit zwar noch nicht unter Kontrolle – aber Sie vermeiden Kurzschlusshandlungen, die später vielleicht genauso bitter bereuen.

2. Analysieren

Wenn Sie spüren, wie der Ärger anschwillt, machen Sie einen Schritt zur Seite und fragen Sie sich, was Sie gerade eigentlich auf die Palme treibt. Letztlich beginnt der Ärger in Ihnen selbst, das Umfeld ist nur der Auslöser. Der Abstand zu sich selbst schärft den Blick für das große Ganze. Indem Sie die erlebte Kränkung bewusst auf das Niveau holen, das ihr zusteht, bringen Sie auch Ihren Groll wieder auf ein Normalmaß. Und womöglich steckt hinter der teuflischen Gemeinheit auch nichts weiter als Schusseligkeit und Naivität.

3. Reden

Konsultieren Sie einen guten Freund oder Vertrauten und schütten Sie diesem Ihr Herz aus. Reden baut spontanen Stress und Ärger ab. Es hilft aber auch, die Gedanken zu sortieren und schützt zugleich vor Fehleinschätzungen. Seien Sie aber vorsichtig, wem Sie sich anvertrauen. Der Kollege gegenüber ist nicht immer der beste Ratgeber, womöglich nutzt er die Gelegenheit, um die Information später gegen Sie zu verwenden.

4. Trinken

Am besten ein Glas Wasser oder Ihren Lieblingstee. Dieser einfache Trick sorgt dafür, dass Sie Ihren Ärger sprichwörtlich wegspülen und sich Ihre Nerven bald wieder beruhigen.

5. Bewegen

Bewegung ist die beste und natürlichste Medizin gegen Ärger und Stress. Sie baut unmittelbar Stresshormone ab und schafft Distanz zu den Problemen des Alltags. Also spazieren Sie erst einmal eine Runde um den Block und stampfen Sie so Ihre Wut in Grund und Boden.

6. Vergeben

Gemeint ist hier kein sentimentaler Ausbruch. Aber ohne Vergebung ist man am Ende nur noch von Feinden umgeben. Irgendwann muss man die Situation akzeptieren, wie sie ist und sich versöhnen – unabhängig davon, wie sehr man verletzt wurde. Die Vergangenheit kann man eh nicht mehr ändern. Aber die Zukunft – und damit hat jeder die Chance, wieder über sein Leben zu bestimmen.

7. Vergessen

Der Punkt hängt eng mit dem Vergeben zusammen. Mit der Vergangenheit abzuschließen bedeutet auch, alte Wunden nie mehr aufzureißen. Sowohl im eigenen Interesse, aber auch, weil es Teil der Abmachung ist, sich wirklich zu versöhnen und zu vergeben.

Sie sehen also, gelassener zu werden ist vor allem eine Sache der inneren Einstellung und mit ein wenig Geduld, lernen auch Sie, wie sie im Alltag gelassener werden können.

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