„Inter-Fiktion“: Angela Ahrendts

Geschrieben von:Marcus Schmidt auf . Veröffentlicht in 5. Inter-Fiktion: Was hat Sie erfolgreich gemacht?

„Inter-Fiktion“: Angela Ahrendts, Vorstandsvorsitzende Burberry

In unserer Reihe Inter-Fiktion stellen wir Ihnen vor, was Angela Ahrendts aus unserer Sicht auszeichnet und zu ihrem Erfolg beigetragen hat. Dies präsentieren wir in Form eines fiktiven Interviews, das in dieser Form nie stattgefunden hat.

MS Frau Ahrendts, wie Sie selbst sicherlich wissen, haben Sie dieses Jahr besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Sie haben als erstes weibliches Vorstandsmitglieder einer börsennotierten Gesellschaften Großbritanniens für 2012 das höchste Gehalt aller Vorstandsmitglieder in Großbritannien bezogen. Die Bezahlung von Managern ist   in den letzten Monaten gerade in Deutschland ein großes Thema gewesen. Wie sehen Sie selbst dieses Thema?
   
Angela Ahrendts Ich denke, dass die Höhe von Managementgehältern in der Tat ein diffiziles Thema ist. Allerdings sind in   der Darstellung meines letztjährigen Gehalts eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen:
So sind im Gesamtbetrag eine Reihe von Aktien-Optionsprogrammen enthalten, welche über mehrere Jahre gelaufen sind, aber letztes Jahr zur Auszahlung kamen.
Darüber hinaus ist es vielleicht auch wichtig darauf hinzuweisen, dass sich seit ich 2006 den Vorsitz bei Burberry übernommen habe, Umsatz und Gewinn um deutlich mehr als ein Drittel erhöht haben. Natürlich war ich dafür nicht allein verantwortlich. Aber ich glaube schon, dass ich daran einen Anteil hatte.
   
MS Unser Verständnis ist, dass Ihr familiärer Hintergrund nicht unbedingt darauf schließen lässt, dass Sie einmal solche Zahlen erwirtschaften …
   
Angela Ahrendts lacht 🙂 – Nein ganz bestimmt nicht! Groß geworden bin ich in einem Dorf im Mittleren Westen der USA als eines von   sechs Kindern. Um einmal etwas Ruhe für mich zu haben, bin ich unter die Treppe gezogen – das war nicht wirklich luxuriös. Schon als Kind hat mich Mode begeistert und so habe ich erst für meine Puppen und dann für mich   selbst geschneidert, habe Modezeitschriften gewälzt und wollte in die große   weite Welt.
   
MS Wovon Ihnen Ihr Vater abgeraten hat!
   
Angela Ahrendts Ja, er hat zu mir gesagt, ich solle die rosarote Brille absetzen, was ich aber nicht getan habe! Stattdessen bin   ich studieren gegangen und habe allen erzählt, wie sie ihr Design verbessern sollten. Das hat dazu geführt, dass ein Professor mir schließlich riet, in die   Wirtschaft zu gehen.
   
MS Sie sollen sich dann ein One-Way-Ticket nach New York gebucht haben.
   
Angela Ahrendts Ja, das ist eine Geschichte, die ich gern erzähle. Meine Mutter fragte mich damals, wann ich denn wieder kommen würde, und ich antwortete: wenn ich Chefin von Donna Karan bin, was ich acht Jahre später mit viel Einsatz auch tatsächlich erreicht habe.
   
MS Heute sind Sie die amerikanische Chefin einer britischen Traditionsmarke. Was würden Sie unseren Lesern als   Erfolgsrezept ans Herz legen?
   
Angela Ahrendts Der Glaube an mich selbst und meine Hartnäckigkeit waren sicherlich Basis meines Erfolges. Wichtig ist aber auch eine gewisse Flexibilität! An der Universität zu sehen, dass viele der anderen Studenten bessere Designer waren als ich, war schon eine bittere Erfahrung.
Schließlich hatte ich jahrelang selbst Kleider entworfen und geschneidert. Allerdings habe ich den Hinweis von meinem damaligen Professor ernst genommen und mein Talent zum Bewerten von Design genutzt, um meiner heutigen Tätigkeit mit großem Erfolg nachzugehen.Dazu gehört auch, sich auf etwas zu fokussieren und Risiken einzugehen. Als ich bei Burberry angefangen habe, haben wir die Strategie der Lizensierung radikal zurückgenommen und viele Tausend Produkte eingestellt. Dazu gehört Mut und der Wille etwas zu wagen.
   
MS Frau Ahrendts, wir bedanken uns für dieses rein fiktive Interview!

 

 

 

Lesen Sie auch das Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der RWE AG zu Frauen in Führungspositionen in der WAZ vom 02.07.2013 unter dem folgenden LINK

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