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Wie stärke ich meinen Willen?

von Liesa Nagel on . in 1. Selbstführung

Wie Sie Ihren Willen stärken und Ihre Ziele erreichen.

Was ist eigentlich Willenskraft odder "Aktiv werden trotz Unlust"

Wenn die Motivation nicht ausreicht ist etwas anderes gefraft: die Willenskraft. Willenskraft ist da notwendig, wo keine Motivation vorhanden ist.

Willenskraft ist die Fähigkeit, trotz fehlender Motivation, trotz Unlust und trotz innerer Widerstände zu tun, was getan werden muss. Denn unser Verhalten ist zu einem Großteil automatisch, reaktiv und impulsgesteuert. Willenskraft erlaubt uns, hier mit dem Kopf gezielt in unser automatisches Handeln einzugreifen und das eigene Verhalten zu regulieren und zu steuern.

Oder anders gesagt: Wir tun nicht mehr, wozu wir Lust haben, sondern was getan werden muss.

Man spricht im Zusammenhang mit Willenskraft auch oft von der Fähigkeit der „Selbstregulation“.

Wenn Sie also den inneren Impuls verspüren, einen leckeren Schokoladenkeks zu essen, und es dann trotzdem nicht tun, dann regulieren Sie sich selbst. Und genau an dieser Stelle brauchen Sie Willenskraft.

Wie überzeuge ich jemanden?

von Liesa Nagel on . in 1. Selbstführung

Fragen Sie sich auch manchmal: Wie überzeuge ich jemanden anders?

Das gelingt häufig mit Charme, aber was ist Charme eigentlich?

Über Charme lässt sich ausgiebig diskutieren, denn er bietet zahlreiche Facetten und wird individuell ganz unterschiedlich wahrgenommen. Sein Aktionsradius ist enorm und geht heutzutage oftmals weit über das Zwischenmenschliche hinaus. Jede Altstadt besitzt einen gewissen Charme, das Szenelokal atmet den Charme der 70er-Jahre, der Reiseprospekt lockt mit dem Charme der Donau. Sie sehen schon, Charme ist vielfältig und nicht ganz einfach zu definieren.

Tatsächlich ist „Charme“ das französische Wort für „Zauber“. Wer ihn besitzt, zieht andere Menschen in seinen Bann, verzaubert sie wortwörtlich – und das ist eine elegante Antwort auf die Frage: Wie überzeuge ich jemanden?. Jedoch nicht durch das große Wort oder die ausladenden Gesten, nein, auf eine subtilere Art … Denn wer laut und schrill ist, erzeugt allenfalls Aufmerksamkeit, die alsbald wieder verpufft. Charme aber ist unterschwelliger, er wirkt im Stillen. Darin verbirgt sich, wie der französische Schriftsteller Albert Camus so treffend schrieb, „die Kunst, als Antwort ein Ja zu bekommen, ohne etwas gefragt zu haben.“

Pessimismus: Strategie zum Erfolg?

von Liesa Nagel on . in 2. Selbstmanagement

Pessimisten haben in unserer Gesellschaft nicht gerade einen guten Ruf. Warum es sich aber trotzdem lohnen kann, ihnen zuzuhören – und was Sie vom Pessimismus lernen können!

„Draußen scheint die Sonne, es ist angenehm warm, die Vögel zwitschern in den Zweigen. Was habe ich davon? Ich brüte im Büro! Wetten, am Wochenende regnet es? Wie jedes Mal. Und wenn nicht, dann grillt der Nachbar und der ganze Qualm zieht in mein Schlafzimmer herüber. Diesmal werde ich ihm aber was erzählen!“ – Kennen Sie das? Von jemandem aus Ihrem Umfeld oder doch eher von sich selbst? Das Leben ist nicht immer einfach und voller Fallstricke, wenn man eine eher negative Sichtweise hat.

Die Hälfte der Menschen sind Pessimisten

Aber machen Sie sich keine Sorgen! Nach Schätzung von Wissenschaftlern sind immerhin 50 Prozent der Menschen Pessimisten. Sie sind demnach nicht allein.
Aber was bringt die eine Hälfte der Bevölkerung dazu, das Glas stets als halb leer anzusehen, während die andere Hälfte es als halb voll empfindet? Warum wittert der eine Risiken und Unannehmlichkeiten, wo der andere Chancen und Freuden erwartet?
Der Hang zum Optimismus oder Pessimismus ist zumindest in Teilen genetisch verankert. Wie stark sich die eine oder andere Persönlichkeitseigenschaft individuell ausbildet, hängt von den Erfahrungen ab, die wir im Laufe des Lebens sammeln.

Leistungsfähigkeit verbessern

von Liesa Nagel on . in 1. Selbstführung

Leistungsfähigkeit verbessern oder ist das Glas halbvoll oder halbleer? Welche Sicht ist besser? Optimismus und positives Denken kann sich lohnen, hat aber auch seine Schattenseiten

Wenn Sie ein Optimist sind, hat das einige Vorteile: Sie vertreten eine positive Sichtweise, können schwierige Situationen leichter meistern und sind nach Rückschlägen schneller wieder oben, als andere Menschen. Studien belegen, dass Optimisten im Durchschnitt ein besseres soziales Netzwerk haben als Pessimisten und u.a. damit Ihre Leistungsfähigkeit verbessern. Ebenfalls wirkt sich eine positive Grundeinstellung auch auf den Körper positiv aus: Optimisten sind statistisch seltener krank, spüren weniger Schmerz, gehen seltener zum Arzt und erholen sich schneller, wenn sie doch einmal krank sind.  Warum also sind wir nicht alle Optimisten?

Entscheidungshilfe Zeitdruck

von Liesa Nagel on . in 3. Zeitmanagement

Wie wir unter Zeitdruck funktionieren und warum uns ein gewisser Druck manchmal weiterhilft

Unser Alltag ist hektisch. Viel zu oft geraten wir in unseren tagtäglichen Erledigungen unter Zeitdruck und fühlen uns schlecht deswegen. In der Mittagspause mal eben ein paar Besorgungen machen und wieder feststellen, dass die halbe Stunde doch sehr knapp bemessen war. Nach Feierabend noch schnell durch den Supermarkt hetzen, damit man es noch rechtzeitig zum Sport oder zum Treffen mit den besten Freunden schafft. Die Deadline des aktuellen Projekts rückt in greifbare Nähe und es ist noch so gut wie nichts fertig.

Die Frage danach, ob man das nicht alles vielleicht auch sinnvoller hätte planen können, um nicht so unter Zeitdruck zu geraten, drängt sich hier geradezu auf.
Doch dabei ist diese Art von Druck gar nicht so schlecht, wie wir oftmals meinen.

Nutzen Sie Ihre Talente: Introvertiertheit

von Liesa Nagel on . in 1. Selbstführung

Introvertierte, leise Menschen werden oft von den extrovertierten, lauten Kollegen übertönt. Doch ihre Zurückhaltung hat viele Vorteile!

Hören Sie lieber zu, als selbst das Wort zu ergreifen? Fühlen Sie sich im kleinen Kreis deutlich wohler als in großen Gruppen? Ziehen Sie es vor, erst einmal allein über die Lösung eines Problems nachzudenken, anstatt im Brainstorming der Kollegen zu wetteifern? Bleiben Sie gern konzentriert und ausdauernd bei einer Sache? Dann Sie sie vielleicht ein introvertierter Mensch. Und das hat sehr viele Vorteile!

Mehr Respekt, bitte!

von Liesa Nagel on . in 1. Selbstführung

Jeder hat den Wunsch und das Recht, anerkannt zu werden. Denn Respekt ist wichtig für unser Wohlbefinden – und rangiert zum Beispiel im Berufsleben noch vor Geld und sozialem Status

Heutzutage ist Respekt ein kostbares Gut geworden. In der U-Bahn steht kaum einer mehr auf, um älteren Herrschaften den Sitzplatz anzubieten. Am Ladeneingang lassen sie Ihnen die Tür vor der Nase zufallen. Welcher Mann hilft der Frau noch in den Mantel? Bitte und Danke – ist das altdeutsch? Und überhaupt: Wo bleibt der Respekt?

Ordnung beginnt im Kopf

von Liesa Nagel on . in 2. Selbstmanagement, 3. Zeitmanagement

4 Tipps für einen aufgeräumten Geist

Heutzutage ist es ziemlich einfach, den Überblick zu verlieren. Tag für Tag bahnen sich neue Kommunikationsmittel ihren Weg in unser Leben, neue Möglichkeiten und Kotakte ergeben sich, die vorher undenkbar gewesen wären. Smartphones, Whats-App, Emails, SMS und die zahllosen sozialen Netzwerke bieten uns dabei allerdings nicht nur die Möglichkeit uns selbst weiter zu vernetzen, sondern sind auch gefährlich für unsere Konzentration und Disziplin. Viele sind wahre Zeitfresser!

Prokrastination: Chronische Aufschieberitis

von Liesa Nagel on . in 1. Selbstführung, 2. Selbstmanagement, 3. Zeitmanagement

Unangenehme Aufgaben vertagen, Entscheidungen bis zuletzt hinauszögern – das macht jeder ein bisschen. Aber wann wird ständiges Aufschieben zum ernsthaften Problem?

 

Prokrastination

Prokrastination

Wer kennt das nicht? Auf dem Schreibtisch wartet ungeduldig die Steuererklärung, die Aufforderung vom Finanzamt liegt daneben. Diverse Unterlagen bräuchten Ihre Aufmerksamkeit. Eigentlich müssten Sie die Geburtstagsfeier bei der Tante noch absagen und den Termin für die längst überfällige Vorsorgeuntersuchung machen. Vom Chaos im Keller wollen wir gar nicht erst anfangen … hätte, müsste, könnte, sollte …

„Ein bisschen Aufschieben ist normal“, beruhigt der Berliner Psychoanalytiker Hans-Werner Rückert, Autor eines Bestsellers zum Thema (*), „Manchmal macht Aufschieben ja sogar Sinn.“ Zögert man etwa die Anschaffung eines neuen Computers oder eines neuen Autos heraus, bekommt man oft ein günstigeres Angebot oder sogar ein besseres Model für den gleichen Preis. „Anspruchsvolle Vorhaben, wie zum Beispiel eine Weltreise, brauchen sogar den Aufschub, damit man sie vernünftig vorbereiten kann.“

Unsere liebsten Vermeidungsthemen

Laut einigen Studien haben rund 20 Prozent unserer Mitmenschen Probleme damit, Aufgaben einfach zu erledigen. Dabei stehen Hausarbeit und der ungeliebte Papierkram ganz oben auf der Liste.

Und wer kennt das nicht? Erst, wenn die Deadline schon winkt, kommen wir so richtig in Fahrt. Das Adrenalin der davonrennenden zeit kickt und wir erledigen alles im Eiltempo auf den letzten Drücker. Und damit schaffen wir uns sogar einen Schutzwall vor schlechter Bewertung. Denn: Hätten wir mehr Zeit investiert, dann wäre das Ergebnis um einiges besser geworden!

Was und hier ausbremst und abhält kennen wir wohl alle schon beim Vornamen: Die Aufschieberitis, Fachausdruck: Prokrastination. Sie ist bereits seit den 70er-Jahren Gegenstand intensiver psychologischer Forschung. Dabei ist Sie kulturunabhängig und geht durch alle Gesellschaftsschichten, betrifft alle Geschlechter und kann sogar krankhafte Züge annehmen.

Wann wird das Aufschieben behandlungsbedürftig?

Chronisches Aufschieben kann ein Symptom oder auch der Auslöser einer Depression oder Angststörung sein. Auch andere Persönlichkeitsfaktoren oder -störungen können ihr zugrunde liegen. Ob das im Einzelfall zutrifft, kann mit Bestimmtheit nur ein Psychotherapeut sagen und bei Bedarf geeignete Therapiewege vorschlagen.

Behandlungsbedürftig ist die Prokrastination zum Beispiel dann, wenn wichtige Herausforderungen des Lebens systematisch vermieden und dadurch das Wohlbefinden und persönliche Entwicklung des Betroffenen dauer- und ernsthaft einschränkt werden. Zum Beispiel der Studienabschluss, die Trennung aus einer unglücklichen Beziehung oder der überfällige Jobwechsel. Psychotherapeut Rückert spricht hier von einer „Handlungsstörung“: „Der Betroffene ist fest davon überzeugt, dass das Vorhaben wichtig und dringend ist und nur von ihm persönlich erledigt werden kann. Dennoch schiebt er dieses Vorhaben aus für ihn unerfindlichen Gründen immer wieder auf.“ Zu dem Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, gesellen sich Scham und schlechtes Gewissen. Der Selbstwert geht in den Keller, man fühlt sich als Versager, als „fauler Hund“.

Notorische Aufschieber leiden oftmals

Wichtig ist hier aber vor allem zu sagen, dass das Ganz nichts mit Faulheit zutun hat! „Der Faulpelz vermeidet die Anstrengung, und es geht ihm gut dabei“, erklärt Rückert in seinem Buch. Der notorische Aufschieber hingegen leidet oftmals sehr – und ist dabei paradoxerweise trotzdem sehr fleißig. Selbst unliebsame Tätigkeiten erledigt er, wenn er damit jenen Aufgaben und Entscheidungen aus dem Weg gehen kann, die wirklich wichtig sind.

Dass massive Angst vor dem Versagen und die Scheu vor Auseinandersetzungen sie ausbremsen, ist vielen nicht bewusst. „In solchen Fällen ist das Aufschieben ein Abwehrmechanismus, um Gefahren, die den Selbstwert bedrohen, zu entgehen“, sagt Rückert.

Tja, aber warum schieben wir wichtige Dinge so oft auf? Weil der Mensch entwicklungsgeschichtlich nicht darauf vorbereitet ist, vorsorgend und arbeitsteilig zu handeln, meinen Evolutionspsychologen. Sie meinen, dass wir als Jäger und Sammler nur Aufgaben kannten, von denen unser Überleben abhing. Da gab es keine Entscheidungsmöglichkeiten. Laut diesen Studien wirkt dieses ursprüngliche Denken und Verhalten bis heute nach, wenn wir Dinge tun sollen, die wir auch morgen tun könnten. Oder übermorgen. Kein Wunder, dass die Prokrastination besonders dort gedeiht, wo Arbeitszeit frei eingeteilt werden kann: bei Studenten, Künstlern, Freiberuflern.

 

* Links zu Hans-Werner Rückert zum Buch oder zum Potcast.